Ein Traumtor kurz vor Abpfiff sichert den verdienten Sieg!
24. Spieltag | 1. FC Köln 1:0 SC Freiburg
27.02.2011 13:40
Da hatte sich schon jeder Fan, nach einem durchaus überzeugenden Spiel des FC, mit dem
Unentschieden abgefunden, als Lukas Podolski mit einem gefühlvollen Heber doch noch
Torwart Baumann überwand und den Sieg perfekt machte. Diese Beharrlichkeit und Moral, bis
zur letzten Sekunde an den Sieg zu glauben, ist schon beeindruckend.
Aber auch mit einem Unentschieden wäre eines deutlich geworden. Trainer Frank Schaefer hat
die Mannschaft mittlerweile absolut im Griff, da auch die Reservisten ohne Fehl und Tadel
ihre Aufgaben lösten und der 1. FC Köln endlich weg von der "one-man-show" kommt. Es zählt
die Mannschaft als Einheit, in der auch unter Ausfällen innerhalb der Stammbesetzung die
Struktur und Taktik das Ausschlaggebende ist. Einfach toll.
Schaefer ließ bis zuletzt offen, wer die fehlenden Spieler Brecko, Geromel, Petit und
Peszko ersetzen sollte. Es wurden Andrezinho, Freis, Jajalo und Pezzoni, die ein klasse
Spiel machten. Lediglich der unermüdlich arbeitende Sebastian Freis viel ein wenig ab auf
der rechten Seite. Noch ist ihm das Glück einfach nicht hold.
Nach kurzem, aber hartem Beginn in der 1. Hälfte erspielte sich der 1. FC Köln deutliche
Vorteile und zeigte unbändigen Siegeswilllen. Nachdem sich der FC durch gute Freistöße
einen Vorteil verschaffte, spielten sich Andrezinho und Freis über die rechte Seite,
Andrezinho flankte aufmerksam in den Strafraum, doch Novakovic rutschte der Ball über
den Schlappen. Deutlich drüber (13. Min). Auf der Gegenseite verlor Jajalo den Ball im
eigenen Strafraum, doch ging Freiburgs Schuss ans Außennetz (15. Min). Ohne Luftholen
ging es weiter. Podolski, diesmal auf rechts, packte mit links seinen Hammer aus und der
Ball flog knapp über den Kasten (16. Min).
Wieder Podolski, diesmal im eigenen Strafraum vertändelte er den Ball und Cisse stand frei
vor Pezzoni und Rensing. Mehrmals täuschte Cisse an und hätte Pezzoni verladen können.
Doch Cisse zog das Spielchen zu lange hin und so wurde der Schuss von Pezzoni schließlich
doch noch geblockt (20. Min). Im Gegenzug Großchance für Novakovic! Nach gutem Zuspiel
zieht er vor Baumann nach links und seinen Schuss konnte Baumann gerade noch mit der Hand
abwehren. Novakovic blieb dran, bekam den Ball erneut an der Torauslinie, legte zurück in
den Strafraum und Jajalo versuchte sein Glück, schoss den Ball aber deutlich drüber (21.
Min).
Köln blieb weiter dran und von Freiburg kam wenig. Sechs Minuten später wackelte der
Pfosten, nachdem Novakovic über einen Einwurf und Zuspiel von Jajalo an den Ball kam.
Aus kurzer Distanz kriegt er zwar diesmal den Ball an Keeper Baumann vorbei, doch
scheiterte er am Pfosten. Aber Freiburg braucht bekanntlich nicht viele Chancen. Eichner
verlor einen Zweikampf am Strafraum, doch der direkt abgeschlossene Heber Richtung linken
Winkel ging deutlich drüber (36. Min).
So konnte der 1. FC Köln zufrieden in die Halbzeit gehen. Deutliche Überlegenheit auf dem
Feld, doch so zahlreich nicht genutzte Chancen können sich auch noch gegen einen wenden.
Michael Rensing setzte direkt nach Wiederanpfiff mal ein Zeichen und haute eine
gefährlich kommende Flanke weg (49. Min). In der gleichen Minute war Martin Lanig eine
Spur zu eigensinnig, als er zentral vorm Strafraum mit den Kopf durch die eng gestellte
Freiburger Abwehr wollte, anstatt den Ball direkt auf den freistehenden Podolski zu
spitzeln. Dafür setzte eine Minute später Andrezinho Podolski mit einer erneut guten
Flanke in Szene. Die Flanke kam einen Hauch zu weit und Podolski konnte erst im Nachfassen
abschließen, drüber.
In der 56. Minute gab es eine unschöne Szene von Podolski als dieser, wahrscheinlich
gefrustet von Fouls, seinen Gegenspielern zwei Mal unnötig in den Rücken schubste. Zum
Glück fing er sich rasch wieder. Die Vorteile im Spiel lagen weiterhin deutlich beim
FC, jedoch war dieser nicht mehr so zwingend wie in der ersten Hälfte und das Spiel
verflachte etwas. In der 65. Minute schaffte es Novakovic, der gut bedrängt wurde, noch
den Ball in den freien Raum zu spitzeln, leider Podolski schaltete einen Moment zu spät.
Zehn Minuten später helle Aufregung im Strafraum der Geißböcke. Nach einer Ecke von
Freiburg drückte Cisse den Ball per Kopf deutlich über die Linie, doch abgepfiffen. Man
kann es sich nur so erklären, dass Schiedsrichter Christian Dingert die Szene deshalb
Abpfiff, da Rensing den Ball schon fest in seinen Händen hatte und Cisse zu spät rankam.
Aber eigentlich zählt so etwas, denn Cisse berührte Rensing in keinster Weise. Glück für
Köln! Durchatmen und Freistoß für Köln. Podolski brachte den Ball von halblinks gut in den
Strafraum und Novakovic köpfte erneut knapp am Kasten vorbei. Im Gegenzug hatte Freiburg
nun etwas Platz und Putsila tauchte vor Rensing auf. Doch Rensing vereitelte die Großchance
klasse (79. Min).
Nach diesem Beinahe-Rückstand agierte der FC etwas vorsichtiger und versuchte es nun
vermehrt mit langen Bällen. So schien das einzutreten, was viele befürchtet hatten.
Trotz deutlicher Überlegenheit auf dem Platz und den besseren Möglichkeiten hier torlos
vom Spielfeld zu gehen. So kam die 88. Minute. Eichner spielte den Ball dieses Mal
überlegt nach vorne, Jajalo leitete den Ball direkt auf Novakovic weiter und dieser gab
die Pille Volley und per Hacke in den Lauf vom gestarteten Podolski. Am linken Eck vom
Sechzehner hob er kurz den Kopf und hob den Ball aus vollem Lauf butterweich über
Baumann ins rechte Eck, der sich in der Luft fast verrenkte aber nicht mehr dran kam.
Nun stand das Stadion Kopf! Doch noch der Ausgleich! Zwar verdient, aber wer hatte daran
noch geglaubt?
Schönste Spielszene:
Das 1:0 von Lukas Podolski! Ein Traumtor der Marke "Tor des Monats" und schöner Nachweis,
dass der 1. FC Köln an sich glaubt und bis zur letzten Minute alles für drei Punkte gibt!
Spielfazit:
Man mag es zwar kaum glauben, aber statistisch gehört der 1. FC Köln momentan zu den besten
Teams der Rückrunde. Der fünfte Heimsieg in Folge, innerhalb von sieben Spielen holte der
FC 14 Punkte, hat dabei ein Torverhältnis von 13:9, steht damit mittlerweile in der
Heimspieltabelle auf dem 6. Platz und in der Rückrundentabelle gar auf dem 3. Platz. Fakten an
die in der Winterpause noch schwer zu glauben war.
Mit diesem wichtigen Sieg hebt sich der 1. FC Köln auf den 11. Platz und hat im Moment
ganze fünf Punkte Abstand auf den Relegationsplatz. So kann der FC am kommenden Freiburg
in Dortmund ganz befreit und ohne Druck gegen den kommenden Meister aufspielen. Eine
Situation wie sie besser nicht sein kann.